Intensivstudium KMU Weiterbildung St Gallen Dominique Negele
Tuesday, April 4, 2023, 7:07 PM

Erste Eindrücke zum Intensivstudium KMU über die Grundlagen der Unternehmensführung

Vom 28. März bis zum 1. April 2023 durfte ich an einer Blockwoche zum Thema «Grundlagen der Unternehmensführung» im Intensivstudium KMU teilnehmen. Diese Veranstaltung wird von der renommierten Universität St. Gallen (HSG) organisiert und bietet eine umfassende betriebswirtschaftliche Weiterbildung für unternehmerische Persönlichkeiten.

Die erste von insgesamt zehn Blockwochen war eine grossartige Gelegenheit, um meine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse zu erweitern und meine unternehmerischen Fähigkeiten zu verbessern. In diesem Blog Beitrag möchte ich meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus dieser spannenden und lehrreichen Woche teilen.

Der offizielle Teil der Blockwoche begann am Dienstag mit dem Modul «KMU & Enterpreneurship» und wurde doziert von Prof. Dr. Isabella Hatak. Dieses erste Modul behandelte die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Chancen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in einer unsicheren und komplexen Welt und wie wir unsere unternehmerische Persönlichkeit entwickeln können. Wir lernten bei Prof. Dr. Thomas Zellweger, was es heisst, als Entrepreneur strukturiert einen Product-market Fit zu erzielen und somit unter Unsicherheit Wert zu generieren.

Dass eine Strategie einem Unternehmen hilft, sich erfolgreich am Markt zu positionieren und neue Potenziale zu erschliessen, beschrieb Prof. Dr. Christine Scheef einführend. Eine vertiefte Auseinandersetzung folgt in einer weiteren Blockwoche zu einem späteren Zeitpunkt. Initial zeigte sie uns, wie es eine kluge Strategie ermöglicht, die Ressourcen des Unternehmens gezielt auf die wichtigsten Ziele zu fokussieren und diese effektiv zu erreichen. Die Ausrichtung auf die Kernkompetenzen dient dabei dazu, die Stärken des Unternehmens optimal einsetzen und dadurch Wettbewerbsvorteile zu erlangen.

Growth Mindset

Über die ganze Woche ging es nicht nur um fachliche Kompetenzen, sondern auch um Selbstführung, Wohlbefinden, Motivation und Resilienz. In diesem Zusammenhang wurde immer wieder das Konzept des «Growth Mindset» betont. Das bedeutet, dass wir unsere Fähigkeiten nicht als festgelegt betrachten, sondern als etwas, das wir durch Lernen und Üben verbessern können. Ein Growth Mindset hilft uns, Herausforderungen anzunehmen, aus unseren Fehlern zu lernen und durch systemische Fragen konstruktives Feedback zu geben und zu erhalten. Wir erkannten, wie wichtig es ist, eine positive Einstellung zu haben und uns ständig weiterzuentwickeln. Wir reflektierten über unsere eigenen Mindsets und überlegten, wie wir sie fördern können.

Ein Beispiel für die Bekräftigung dieser Grundsätze sind im Ventoo Manifest festgehalten. Es betont die Bedeutung eines starken Mindsets für persönliches und berufliches Wachstum. Es fordert dazu auf, sich ständig zu hinterfragen, Fehler als Lernchancen zu nutzen, Verantwortung zu übernehmen und sich somit in jeder Situation zu verbessern.

Gesunde Führung

Am Mittwoch stand das Thema «G’sund Führen» im Zentrum. Wir erfuhren von Maic Stäbler, wie wichtig es ist, nicht nur auf die Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen zu achten, sondern auch auf unsere eigene. Wir diskutierten über die Faktoren, die zu Stress führen können, und wie wir sie anhand des Growth Mindset vermeiden oder bewältigen können. Wir machten verschiedene Übungen zur Achtsamkeit, Entspannung und Selbstfürsorge.
Am Nachmittag nahmen wir an einem Businesstheater teil, das vom Improtheater «Anundpfirsich» aus Zürich durchgeführt wurde. Dabei wurden uns auf beeindruckende Weise verschiedene Situationen aus dem Arbeitsalltag vorgespielt, in denen die Kommunikation zwischen den Beteiligten schief lief. Wir analysierten die Fehlerquellen und suchten nach besseren Lösungen und konnten anhand der Rollenspiele dieselbe Situation mehrfach in Variationen durchspielen. Das Businesstheater war sehr unterhaltsam und lehrreich zugleich und erlaubte es Situationen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.

Business Plan

Am Donnerstag widmeten wir uns unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Müller dem Thema «Businessplan». Ein Businessplan ist ein schriftliches Dokument, das die Ziele, Strategien, Marktanalyse, Finanzplanung und Risiken eines Unternehmens beschreibt. Er dient nicht nur als Leitfaden für die Gründerinnen und Gründer, sondern auch als Kommunikationsmittel für potenzielle Investoren, Kunden und Partner. Ein guter Businessplan sollte daher klar, strukturiert und überzeugend sein. Wir lernten, wie wir einen Businessplan erstellen können, der unsere Geschäftsidee klar und überzeugend darstellt.
Wir erarbeiteten in Gruppen an einem eigenen Businessplan und evaluierten zwei bestehende Businesspläne von Fluidbot und Meteomatics. Fluidbot ist ein Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Robotersystemen für die Reinigung von Wasserrohrern spezialisiert hat, während Meteomatics Daten aus der Atmosphäre sammelt und diese in Echtzeit an seine Kunden liefert.
Die Diskussionen mit den Gründern dieser Firmen waren sehr inspirierend und haben uns gezeigt, dass es möglich ist, mit einer guten Idee und einem klugen Geschäftsmodell ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen.

Wissensspirale

Nicola Vincens stellte am Freitag u.a. das Konzept der Wissensspirale vor, das von den japanischen Wissenschaftlern Nonaka und Takeuchi entwickelt wurde. Die Wissensspirale beschreibt, wie Wissen durch einen ständigen Wechsel zwischen implizitem und explizitem Wissen erzeugt und erweitert wird. Implizites Wissen ist das persönliche, erfahrungsbezogene und schwer zu artikulierende Wissen, das in den Köpfen der Menschen steckt. Explizites Wissen ist das formalisierte, dokumentierte und leicht zu übertragende Wissen, das in Büchern, Datenbanken oder anderen Medien gespeichert ist. Die Wissensspirale besteht aus vier Phasen:

  1. Sozialisation,
  2. Externalisierung,
  3. Kombination und
  4. Internalisierung.

In der Sozialisation teilen die Menschen ihr implizites Wissen durch direkte Interaktion, Beobachtung oder Nachahmung. In der Externalisierung machen sie ihr implizites Wissen explizit, indem sie es in Worte, Bilder oder Symbole fassen. In der Kombination verbinden sie ihr explizites Wissen mit dem anderer Menschen oder Quellen zu neuem explizitem Wissen. In der Internalisierung nehmen sie das neue explizite Wissen auf und machen es zu ihrem eigenen impliziten Wissen.

Im weiteren Verlauf des Tages besuchten wir drei Unternehmen, aus verschiedensten Branchen: Tisca Tischhauser AG, Hof Weissbad AG und Goba AG. Während unseres Besuchs erhielten wir von den teilnehmenden Unternehmen eine Führung durch ihre Betriebe und hatten die Möglichkeit, ihre Strategien und Herausforderungen, unter anderem während der Pandemie, zu erfahren und einen Einblick in ihre Arbeitsweise zu erhalten und anhand dieser Beispiele die Inhalte der Woche zu reflektieren.

Am Samstag schlossen wir die Blockwoche mit dem Modul «Kulturelle Führung & Innovationskultur» ab. Wir beschäftigten uns mit der Frage, wie wir eine Unternehmenskultur schaffen können, die Innovation fördert und unterstützt. Als Praxisbeispiel erhielten wir Inputs von Rightnow GmbH, einem Unternehmen, das sich auf die digitale Abwicklung von Verbraucherklagen spezialisiert hat. Wir erfuhren, wie Rightnow eine kulturelle Führung praktiziert und etabliert, die auf Vertrauen, Transparenz und Partizipation basiert.

Die Blockwoche war für mich eine sehr bereichernde Erfahrung und gab einen guten Überblick über verschiedenste Themen im Unternehmens- und Unternehmerkkontext. Ich habe viel gelernt, mit den rund 40 Teilnehmenden zahlreiche neue Kontakte geknüpft und mich persönlich weiterentwickelt. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, an diesem Studium teilzunehmen, bedanke mich insbesondere bei Albana Dibrani für die charmante und professionelle Begleitung durch das Programm und bei Nicole Uhler und Nick Brumann für die kompetenten administrativen Beiträge. Ich freue mich bereits jetzt auf die nächsten Wochen und Module.

Published in the Ventoo Blog on Tuesday, April 4, 2023, 7:07 PM by Dominique Negele.

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