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2019 M10 26, Sat 06:32

Was KMU von der Public Cloud erwarten können – und wo die Gefahren liegen

Der europäische Mittelstand hatte so seine Zweifel an der Cloud. Ganz besonders kritisch sahen Unternehmen die Verwendung der “Public Cloud”, also Cloud-Lösungen, die von vielen verschiedenen Unternehmen genutzt und von einem externen Anbieter betrieben werden. Im Cloud-Monitor von 2012 gaben nur 10% der deutschen Unternehmen mit 100-499 Mitarbeitern an, die Public Cloud zu nutzen (KPMG, 2015). Die gleiche Studie sechs Jahre später zeigt ein ganz anderes Bild: mittlerweile nutzen über ein Drittel der Unternehmen in Deutschland öffentliche Cloud Systeme (KPMG, 2019) – Tendenz stark steigend. Das zwischenzeitlich auch in der Schweiz die Stunde der Public Cloud Anbiter geschlagen hat, berichtete die Handelszeitung im März dieses Jahres. Woher kommt also die Skepsis? Und warum gewöhnt sich der Mittelstand mehr und mehr an die Public Cloud?

Sicherheitsbedenken halten KMU von der Nutzung der Public Cloud ab

Die grössten Bedenken hatten und haben Unternehmen im Bereich Sicherheit. Die mangelnde Kontrolle über den Verbleib der Daten und deren Sicherheit hat Unternehmen in der DACH-Region lange davon abgehalten, die Vorzüge der Cloud voll auszunutzen. Spannend an diesen Bedenken ist, dass Daten in der Public Cloud oft besser geschützt sind, als intern gehostete Daten. Das trifft ganz besonders für KMU zu, deren interne Ressourcen für die IT-Sicherheit begrenzt sind (PAC, 2013).

Während die Rechenzentren, in denen Public Cloud Daten gespeichert und verarbeitet werden, meist hohen Sicherheitsstandards entsprechen (Zertifizierungen, Brandschutz, Zugangskontrolle, redundante Speicherung, etc.), werden unternehmenseigene Server von KMU oft viel weniger professionell betrieben. Sie stehen unter Umständen in den eigenen Räumlichkeiten oder im Keller und sind somit deutlich größeren Gefahren ausgeliefert. Gleichzeitig haben einige der grossen Public Cloud Anbieter mit Rechenzentren in der Schweiz und und in Deutschland die Möglichkeiten zur lokalen Datenhaltung ausgebaut.

Die eigentlichen Gefahren der Cloud liegen ganz woanders

Doch die Angst vor Datendiebstahl oder -Verlust ist nicht ganz unbegründet. 58% der Cyberattacken richten sich an KMU (Verizon, 2019) und die Kosten einer Datenpanne können in die Millionen gehen. Im oben erwähnten Cloud-Monitor berichten 35% der Unternehmen von Schwierigkeiten bei der Umsetzung ihrer Sicherheitsanforderungen in der Public Cloud, 29% kämpfen mit Compliance-Anforderungen (KPMG, 2019). Daher ist es ganz besonders wichtig, dass bei der Auswahl der richtigen Cloud-Systeme auf den Sicherheits- und Compliance-Aspekt geachtet wird. Nicht alle Public Cloud Angebote auf dem Markt erfüllen die wünschenswerten Anforderungen, doch insgesamt können Unternehmen aus den Risikofaktor Sicherheit durch Public Cloud Systeme minimieren.

Die grössten Gefahrenquellen beim Einsatz von Public Cloud Technologien liegen nicht etwa bei der Datenspeicherung auf externen Servern, sondern vielmehr in der fehlerhaften Nutzung der Systeme.

Folgende Gefahrenquellen stellen die häufigsten Gründe für Sicherheitsprobleme dar:

  • Schlecht geschulte Mitarbeiter und menschliches Fehlverhalten
  • Mangelhafte Passwörter
  • Diebstahl mobiler Endgeräte
  • Insider-Threats (Gefahr durch Mitarbeiter, die interne Informationen weitergeben)
  • Malware beziehungsweise Schadsoftware
  • Sicherheitslücken durch fehlende Software-Updates und den Einsatz veralteter Technologien

Lesen Sie unseren Artikel zum Thema Sicherheitsrisiko Remote Work, um zu erfahren, wie Sie sich und Ihr Unternehmen vor den Gefahren des dezentralisierten Arbeitens schützen können.

Was Unternehmen von der Public Cloud erwarten können

Laut Cloud-Monitor 2019 können Unternehmen vor allen Dingen folgende Vorteile vom Einsatz von Public Cloud Technologien erwarten:

  • Skalierbarkeit der IT-Leistung
  • Geographisch unabhängiger Zugriff auf Ressourcen
  • Verbesserte Verfügbarkeit und Performance der IT
  • Höhere Flexibilität
  • Verbesserte Datensicherheit
  • Reduzierte IT-Kosten
  • Kürzere Implementierungszeiten neuer Anwendungen
  • Geringerer Administrationsaufwand

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, werden KMU nicht ohne Dienste in der Public Cloud auskommen. Gerade Unternehmen, deren interne Ressourcen und Investitionsvolumen limitiert sind, profitieren von Anwendungen mit geringen Vorab-Kosten, die direkt Expertise und Unterstützung für das Unternehmen zur Verfügung stellen. Aber die Cloud bringt auch völlig unerwartete Vorteile, wie Microsoft in einem Whitepaper mit dem Namen “The carbon benefits of cloud computing” von 2018 berichtet. Seit 2013 konnte das Unternehmen durch den Einsatz von Cloud-Technologien Energieeinsparungen von 20% verzeichnen und somit für eine weitaus bessere CO2-Bilanz sorgen. Bis 2030 sollen die Einsparungen auf 75% anwachsen.

Wo können Cloud-Lösungen helfen, und wo nicht?

Die Cloud löst nicht magisch alle Herausforderungen eines Unternehmens. Intelligent evaluierte Lösungen können aber, solange sie richtig implementiert und kombiniert werden, zu enormen Verbesserungen führen. Die Technologien unterstützen alle Unternehmensbereiche und sind aus einer modernen IT-Landschaft nicht mehr wegzudenken.

Je klarer Sie Ihre Anforderungen und Ziele definiert haben, desto grösser sind die Chancen, dass Sie das richtige System finden. Gibt es jedoch unternehmensinterne Unklarheiten über Prozesse, Vorgehensweisen und Zukunftsvisionen, kann auch eine Cloud-Technologie nicht helfen. Dann besteht sogar die Gefahr, dass die falschen Lösungen angeschafft werden und Cloud-Technologien nie ihr volles Potential entfalten können.

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen oder Bedenken zum Thema Public Cloud für KMU haben. Buchen Sie einen unverbindlichen Termin oder schreiben Sie uns eine Email an hello@ventoo.ch. Wir freuen uns, Ihre Fragen zum Einsatz von Cloud Services im Unternehmen zu beantworten.

Publiziert im Ventoo Blog am 2019 M10 26, Sat 06:32 von Patrick Lüthi.

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